Straßenquerung auf L 52 in Sicht

Geschrieben am um 11:48
Am vergangenen Wochenende führte der Kleinbahnverein im Jubiläumsjahr seine alljährliche Mitgliederversammlung durch. Passend: wie auch im Gründungsjahr 2000 konnte hierfür das Gemeindehaus in Magdeburgerforth genutzt werden. Neben der Abhandlung fromaler Notwendigkeiten wie dem jährlichen Berichtswesen konnten auch einige Projekte und Fortschritte detailliert besprochen werden. Allen voran waren dabei der Baufortschritt an der Dampflok sowie die Verkündung, dass eine Perspektive zum Bau des noch fehlenden Bahnübergangs über die L52 am Bahnhof Magdeburgerforth Mitte steht. Die „Volksstimme“ (Lokalteil Burg) berichtet zu diesem Anlass – mit freundlicher Genehmigung der Autorin darf der Beitrag an dieser Stelle wiedergegeben werden.

Straßenquerung auf L 52 in Sicht

Der Traditionsverein Kleinbahn des Kreises Jerichow I kann mit einem Bahnübergang planen. Das Verkehrsministerium Sachsen-Anhalt stellt rund 200.000 Euro dafür zur Verfügung.

Von Bettina Schütze

Magdeburgerforth Der Traditionsverein Kleinbahn des Kreises Jerichow I hat im 25. Jahr seines Bestehens seine Mitgliederversammlung im neuen Dorfgemeinschaftshaus in Magdeburgerforth durchgeführt. „Auch unsere Gründungsveranstaltung fand in diesem Haus, allerdings noch im alten Zustand, statt“, erinnerte Vereinsvorsitzender Kilian Kindelberger. Kurz vor Beginn der Mitgliederversammlung hatte Oliver Opitz erfolgreich seine Prüfung zum Lokführer der Museumsbahn abgelegt.

Eine weitere gute Nachricht konnte Kilian Kindelberger hinsichtlich des Bahnübergangs/Straßenquerung auf der L 52 mitteilen. Dieser kann nun realisiert werden. Im Rahmen der Zuschüsse zur Förderung technischer Denkmäler konnte dank eines Änderungsantrages der Fraktionen CDU, SPD und FDP eine Verpflichtungsermächtigung in den Doppel-Landeshaushalt 2026/2027 eingestellt werden. Die Kosten für den Kreuzungsbereich werden wie folgt beziffert: Baukosten: 130.000 Euro (Schätzung aus dem Jahr 2023) + 30 Prozent Erhöhung, insgesamt zirka 170.000 Euro. Grunderwerb: zirka 3.000 Euro und Planung etwa 25.000 Euro.

Markus Kurze: „Es wird eingeschätzt, dass eine bauliche Realisierung aufgrund der notwendigen Vorarbeiten (Baurecht, Grunderwerb, Kreuzungsvereinbarung, Ingenieurleistungen, Ausführungsplanung) erst im Jahr 2027 umgesetzt werden können. Um die Vorplanung zu ermöglichen, wurde der Titel im Jahr 2026 um 30.000 Euro angehoben und für 2027 ist eine entsprechende Verpflichtungsermächtigung mit 170.000 Euro eingestellt.

Die Museumsbahn auf dem Museumsbahnhof Magdeburgerforth ist immer wieder ein großer Anziehungspunkt für Besucher. Zum Bahnhofsfest im Mai 2024 konnte der 15.000 Fahrgast seit der Betriebsaufnahme 2011 begrüßt werden. Foto: Bettina Schütze

Dampflokeinsatz

Im vergangenen Jahr stand wie gewohnt die Sicherung der Fahrtage und die Organisation des jeweiligen Begleitprogramms im Mittelpunkt. Die geplanten Fahrtage konnten komplett und ohne Ausfälle realisiert werden. Dabei wurden 1.684 Fahrgäste begrüßt. Dazu kamen fünf Charterfahrten mit 232 Fahrgästen. Höhepunkt war der Dampflokeinsatz der 99 1608 im September.

Bezüglich der Verkehrsinfrastruktur konnten die geplanten Vorhaben größtenteils mit Hilfe der Lehrlinge umgesetzt werden. Das Abstellgleis wurde eingebaut und kann nach einigen wenigen Nacharbeiten demnächst abgenommen werden. Die Anpassung des Bahnübergangs erfolgte ebenso. „Wichtigste Unterstützung bei den Arbeiten an der Infrastruktur waren wie in den Vorjahren die Lehrlingseinsätze der Bahnbaugruppe von DB Netze aus Königsborn. Die Lehrlingseinsätze sind immer mehr eine Herausforderung für den Verein, um alle Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf zu schaffen“, erklärte der Vorsitzende.

Auf dem Fahrzeugsektor ist das Wichtigste, dass die Betriebsfahrzeuge ohne Einschränkungen und Ausfälle zur Verfügung standen, vor allem auch 970-823 nach seiner Hauptuntersuchung Anfang des Jahres. Ansonsten steht vor allem die Dampflok 99 4721 im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, hier geht es gut voran.

Bahnhofsgebäude

Wie immer fanden auch Arbeiten am Bahnhofsgebäude Magdeburgerforth und im Gelände statt. An erster Stelle zu nennen ist die Sanierung der Kellerdecken, für die auch ein Förderprojekt realisiert wurde. Die Bahnmeisterei wurde entkernt, also von früheren Einbauten befreit, Arbeiten am Dachstuhl beendet, eine Zwischendecke eingezogen. Zudem mussten Ausbesserungsarbeiten aus Mauerwerk der Giebelseite vorgenommen werden. Im zukünftigen Umkleideraum und im Flur wurden Deckenverkleidungen angebracht, der Fußboden im Bad entfernt, Elektroarbeiten in zwei Etagen durchgeführt und der Übernachtungsraum verschönert.

Bei einem Arbeitseinsatz an der 120 Meter langen Feldbahn wurden durch die Jugendgruppe 25 Meter Gleis gerichtet und nachgestopft. Die Erneuerung des Belages und die Verlängerung des Bahnsteigs am Haupteingang folgten. Der Bagger T 174/1 erhielt eine neue Bereifung, die Fliehkraftkupplung wurde repariert, die Fahrkupplung eingestellt. Es erfolgte der Austausch der Hydraulikpumpe und des Steuerschiebers.

Doku-Drama

Kilian Kindelberger: „Am 27. August wurde ein Doku-Drama mit unserer Bahn produziert. Die Kleinbahn hatte vor der Stilllegung eine Station ,Pabsdorf‘, in deren Nähe die Theologische Hochschule Friedensau lag. Die 125-jährige Geschichte der Adventisten in besagtem Friedensau wurde verfilmt und beim historischen Rückblick wurde die Anreise mit der Schmalspurbahn nachgestellt, wobei der Kleinbahnverein nicht nur mit entsprechenden Fahrzeugen und Ambiente aufwarten konnte. Denn das Bahnhofsgebäude diente als Stützpunkt für Teile des etwa 60-köpfigen Teams aus Schauspielern, Filmleuten und Statisten. Auch Vereinsmitglieder wurden in zeitgenössische Kleidung gesteckt und in den Film integriert. Der 75-minütige Film ‚Echo des Glaubens“ kommt im ersten Quartal 2025 in die Kinos.“

Der Traditionsverein hat aktuell 61 ordentliche Mitglieder, 13 fördernde Mitglieder, zwei Ehrenmitglieder und einen Verein als Mitglied. Kilian Kindelberger: „Insgesamt also 77 Mitglieder, das ist für unseren Verein eine stolze Zahl, das zeugt nach wie vor von einer stabilen Entwicklung, auch wenn wir im letzten Jahr zwei Austritte zu verzeichnen hatten: Für die verstorbenen Mitglieder Herbert Bauch und Johannes Seitz wurde eine Gedenkminute eingelegt. Mein Dank geht wie immer an alle Vereinsmitglieder, die durch ihre unermüdliche Tätigkeit uns immer wieder voranbringen. Dazu gehören die praktischen Bau-Arbeitsstunden in Magdeburgerforth, hier leisteten 41 Vereinsmitglieder 114 Arbeitseinsätze mit 2.626 Stunden, die Organisation und Durchführung der Feste, Fahrtage und anderer Aktivitäten auf dem Bahnhof, so der Vereinsvorsitzende.

Der Beitrag ist ebenfalls digital bei der „Volksstimme“ erschienen: https://www.volksstimme.de/lokal/burg/moeckern-bahnuebergang-l52-kleinbahnverein-magdeburgerforth-4017719

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