Bahnhofsfest verzaubert mit viel Dampf
Das 33. Bahnhofsfest des Kleinbahnvereins war ein großer Besuchermagnet.
Von Bettina Schütze
 Die Gastdampflok aus Freital war der absolute Zuschauermagnet des 33. Bahnhofsfestes in Magdeburgerforth. Foto: Bettina Schütze
Magdeburgerforth ● Das 33. Bahnhofsfest war für den Traditionsverein Kleinbahn des Kreises Jerichow I ein absoluter Höhepunkt. Als Attraktion präsentierte der Traditionsverein an beiden Veranstaltungstagen die Gast-Dampflok 99 1608-1 der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft mbH (SDG) aus Freital. Rund 900 Besucher aus Nah und Fern konnten begrüßt werden. Ein Danke ging an alle Anbieter, die Tolles geleistet haben
Die Fotografen und Besucher kamen bei bestem Spätsommerwetter voll auf ihre Kosten. Die Dampflok war am Freitag per Tieflader nach Magdeburgerforth transportiert worden. Gefahren wurde mit drei Personenwagen, die auch nötig waren, um dem Ansturm der Fahrgäste gerecht zu werden.
Eine Dampflok ist eine Bauform der Lokomotive, die von Wasserdampf angetrieben wird. Der Dampfdruck muss kontrolliert, ein Ventil aufgedreht und Wasser abgelassen werden. Unter der Lok sprudelt kochend heißes Wasser aus einem Rohr. An bestimmten Stellen der Bahnstrecke wird die Dampfpfeife bedient und es läutet. Damit werden beispielsweise Leute an der Straße, Fahrradfahrer und der Verkehr vor der heranrollenden Bahn gewarnt. Zwischendurch müssen immer wieder Kohlen nachgelegt werden. Wenn Wasser zugeführt wird, sinkt der Druck. Wenn Kohlen nachgelegt werden, steigt er wieder.
Die Gast-Dampflok ist die letztgebaute Dampflok des Typs sächsische IV K aus dem Jahr 1921. Sie ist Bauart Meyer und hat eine Leistung von 200 PS. Das Gewicht liegt bei etwa 27 Tonnen, die Höchstgeschwindigkeit bei 30 km/h und die Länge bei neun Metern. Gebaut wurde sie von der Sächsischen Maschinenfabrik AG, im Zeitraum von 1892 bis 1921 mit einer Stückzahl von 96 Loks. Aktuell gibt es noch 22 Maschinen, von denen etwa acht bis neun Lokomotiven bei verschiedenen Eigentümern/Bahngesellschaften betriebsfähig sind.
„Tag der Schiene“
Zum Tag der Schiene gab es am Sonnabend noch kurzfristig zusätzliche Programmpunkte. So gab es im Güterwagen an der Schuppen-Rampe einen Fahrsimulator. Unter Anleitung konnte dort ein virtueller Zug am PC gesteuert werden. Im Begleitprogramm gab es Vorträge zum gemeinsamen Bahnbau mit der Vorstellung der Lehrlingseinsätze mit der Bahnbau-Gruppe und zur Vision „Durchgehende Schienenverbindung: touristischer Bahnbetrieb von Magdeburg bis Magdeburgerforth“. In der Diskussion ging es um „große und kleine Bahn Hand in Hand“. |