Fehlende Schwellenschrauben gesetzt

Geschrieben am um 22:46
Einsätze der Bahnbau-Lehrlinge aus Königsborn sind die Kleinbahner in Magdeburgerforth gewissermaßen bereits gewohnt, in der Regel zweimal jährlich kommen die jungen Gleisbauer mit ihren Lehrmeistern zur Kleinbahn. Auf Grund besonderer Umstände waren die Helfer im Februar für einen zusätzlichen, einwöchigen Einsatz vor Ort. Die „Volksstimme“ (Lokalteil Burg) berichtet über diese Aktivitäten – mit freundlicher Genehmigung der Autorin darf der Beitrag an dieser Stelle wiedergegeben werden.

Fehlende Schwellenschrauben gesetzt

Tatkräftige Unterstützung durch Lehrlinge der Bahnbaugruppe.

Von Bettina Schütze

Magdeburgerforth ● „Unverhofft kommt oft“, heißt es etwas lapidar in einer Redewendung, die wohl so manchem Mitglied des Traditionsvereins Kleinbahn des Kreises Jerichow I in Magdeburgerforth unlängst in den Sinn kam. „Im konkreten Falle waren dann aber auch alle gleich gut gelaunt, hatte sich doch tatkräftige Unterstützung angekündigt. Selbst wenn der Einsatz von Bahnbaulehrlingen auf der Infrastruktur der Museumseisenbahn bereits öfter stattfand, war die kurzfristige Ankündigung einer mehrtägigen Stippvisite doch schon eine sehr willkommene Überraschung“, so Carsten Müller vom Traditionsverein. Unverhofft war dabei auch der nochmalige Wintereinbruch mit Temperaturen von 10 bis 15 Grad unter Null in den Nächten.

Dennoch hat es am letzten Tag der Bauwoche geklappt, Pflöcke für Vermessungsarbeiten (sogenannte Bauvermarkung) zu setzen, um demnächst am Bahnübergang am ehemaligen Abzweig nach Burg das Gleis etwas auszuschwenken. Carsten Müller: „Dies ermöglicht zukünftig eine leichtgängigere Fahrt in den Bogen, wodurch die Geschwindigkeit nicht mehr allzu stark abgesenkt werden muss. Für das Schwung holen in Richtung Magdeburgerforth Mitte ist das zum Beispiel in Hinsicht auf zukünftige Dampflokeinsätze ein nicht zu unterschätzender Aspekt.“

Bahnbau-Lehrlinge haben für das Gleisende den Prellbock nach alter Manier und allen Regeln der Kunst angefertigt sowie fertig montiert. Foto: Carsten Müller

Die Lehrlinge der Bahnbaugruppe Königshorn und von InfraGo (ehemals DB Netze) unter Anleitung der Ausbilder Andreas Martin und Ronny Gerloff hallen darüber hinaus am neuen Abstell- beziehungsweise Ausziehgleis an der Lindenstraße in Handarbeit noch fehlende Schwellenschrauben gesetzt. Dafür galt es, auf der Länge von etwa 65 Metern zunächst noch rund 500 (!) Bohrlöcher zu setzen. „Dies ist zwar eine standardmäßige Aufgabe bei der Verwendung von Normalspurschwellen aus Holz, die eingekürzt werden, um dann die schienenaufnehmenden Rippenplatten auf die neue Spurweite von 750 Millimeter einzurücken und zu befestigen. Aber eben auch sehr zeitaufwendig und mit Werkzeugverschleiss verbunden“, erklärt Carsten Müller. Um so größer ist die Freude bei den Museumseisenbahnern über die nun erfolgte Erledigung dieser kräftezehrenden Arbeit. Darüber hinaus wurde sogar noch geschafft, für das Gleisende einen Prellbock nach alter Manier und allen Regeln der Kunst anzufertigen sowie fertig zu montieren.

Eine für den Traditionsverein zwar selbstverständliche, aber nicht immer ganz leichte Aufgabe ist jedes Mal die Organisation des Transports jener Lehrlinge ohne Auto vom Bahnhof Burg nach Magdeburgerforth (knapp 30 Kilometer). In bewährter Zusammenarbeit mit der Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land (NJL mbH) konnten auch dieses Mal wieder alle Anliegen wie beispielsweise zu Rufbusverbindungen, Fahrzeuggrößen und Abrechnungsfragen geklärt werden.

 

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