120 Jahre Kleinbahnen des Kreises Jerichow I
Am 4. April 1896 erreichte um 9:11 Uhr ein planmäßiger Zug den Bahnhof in Magdeburgerforth.
Denn an diesem Tag wurde der Abschnitt Burg – Grabow – Magdeburgerforth und Burg Zerbster Tor nach Stegelitz eröffnet.
Im Laufe der nächsten Jahre wuchs das Netz auf eine Länge von 101,6 km an.
Am 25. September 1965 endete mit der Betriebseinstellung des Abschnittes Burg – Ziesar West über Magdeburgerforth und von Magdeburgerforth nach Altengrabow die Geschichte der Kleinbahnen des Kreises Jerichow I.
Der Betrieb auf den anderen Strecken wurde schon früher eingestellt.
Am 2. April 2016 erinnerte der Traditionsverein Kleinbahn des Kreises Jerichow I e.V., der sich im Jahre 2000 gründete, mit einem Fahrtag an die Eröffnung dieser Schmalspurbahn.
Pünktlich um 9:11 Uhr fuhr der erste Zug in den Bahnhof Magdeburgerforth ein.
Zum Einsatz kamen die 99 4721, der KS 973-001 und KB 970-823.
Die 99 4721 ist eine Henschellok der Bauart Preller mit dem Baujahr 1935.
Der Verein konnte diese Lok im Jahr 2015 erwerben und gab ihr die Nummer in Zweitbesetzung.
Die alte 99 4721 wurde kurz nach der Wende in Halberstadt verschrottet.
Da die Dampflok noch nicht betriebsfähig ist, schob am Ende die vereinseigene V10c 199 041-5 den Zug in den Bahnhof.
Der Kleinbahnverein nutze diesen Fahrtag, um auch Fotofreunde auf ihre Kosten kommen zu lassen.
So befuhr z.B. die Rittersgrüner Ns3 mit einem Güterzug die „Neubaustrecke“ in Richtung Lindenstraße.
Es wurden auch Züge, die mit der Dampflok bzw. mit der V10c bespannt waren, gezeigt.
Bei besten Fotowetter konnte dabei so ziemlich alles, was rollfähig ist, präsentiert werden.
Darüber hinaus bot die Museumsbahn ihren Fahrgästen für die Fahrt in Richtung Lumpenbahnhof eine besondere Überraschung.
Zur Feier des Tages wurde eine mit historischem Motiv gestaltete Fahrtkarte zum Preis von 120 Cent für eine einfache Fahrt herausgegeben.
Um 17:30 Uhr wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag über die Geschichte der KJ I abgerundet.
Dazu referierte der Vereinsvorsitzende, Kilian Kindelberger, im gut gefüllten Kleinbahncafe des Bahnhofsgebäudes.